Zum 20. Todestag

Vier Dinge, die sie von Thor Heyerdahl lernen können

18. April 2022
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Kategorien: Alle | Logbuch
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4 Min.Thor Heyerdahl, einer der bedeutendsten Forscher, Entdecker und Abenteurer des 20. Jahrhunderts starb heute vor 20 Jahren. Was kann man als Unternehmer, Startup-Gründer, Manager oder ambitionierter Mensch von Thor Heyerdahl lernen? Aus meiner Sicht sind es vor allem vier Dinge.

Vier Dinge, die Unternehmer, Startup-Gründer und Manager von Thor Heyerdahl lernen können

Heute vor 20 Jahren starb einer der bedeutendsten Forscher, Entdecker und Abenteurer des 20. Jahrhunderts. Thor Heyerdahl. Als Unternehmer, Startup-Gründer, Manager kann man eine Menge von diesem mutigen, mitunter eigensinnigen Abenteurer lernen.

Weltberühmt wurde Heyerdahl 1947 für ein waghalsiges Experiment: Gemeinsam mit fünf nautisch wenig erfahrenen Begleitern gelang es ihm, auf dem selbstgebauten Balsaholzfloss namens ‚Kon-Tiki‘ in 101 Tagen ca. 6.980 Kilometer von Peru bis nach Polynesien zu segeln. Damit untermauerte er seine These, dass Polynesien bereits vor ca. 1.500 Jahren auch von Osten her, nämlich von Südamerika besiedelt wurden.

Was zeichnet Heyerdahl aus?

1. Einzigartig, unpopulär, unerschütterlich: seine Vision

Heyerdahl hielt unerschütterlich an seiner Vision fest und brauchte ein Jahrzehnt, um sie zu einem konkretes Projekt zu formen, um sie schließlich – unter Einsatz seines und fünf weiterer Leben ‑ zu realisieren. Zuvor lehnten unzählige Forscher und Wissenschaftler seine Hypothese als Spinnerei ab. Die National Geographic Society weigerte sich, sein Floss-Projekt zu unterstützen, sie bezeichneten es als ‚selbstmörderisch‘. Heyerdahl bewies damit ein äußerst zähes Durchhaltevermögen, selbst arge Geldsorgen über viele Jahre konnten ihn nicht aufhalten.

2. Durchs Unbekannten navigieren

Als Heyerdahl und seine fünf Mitstreiter mit ihrem Floss am 28. April 1947 in Callao, Peru, ablegten, hatten sie keine Ahnung, wohin genau es sie verschlagen würde. Es gab lediglich eine Richtung. Alles andere war unbekannt. Das erfordert eine Menge Vertrauen. In sich selbst, die Mannschaft, die Ausrüstung und schließlich in den ‚Rest‘: das große Unbekannte – dem gemeinsamen Nenner aller Abenteuer. Erst das Unbekannte ‑ und sein mutiges Bewältigen ‑ hat aus dieser Reise ein weltweit bewundertes und einmaliges Abenteuer geschaffen. Heyerdahl hat nicht 50 Millionen Bücher verkauft, weil er Zuhause am Schreibtisch über Migrationstheorien sinnierte, sondern weil er alles für seine Idee einsetze: Wille, Wissen, Fleiß, Überzeugungskraft, Geld und sogar sein Leben. Auf der Flossreise hatte es die Heyerdahl-Mannschaft  mit Haien, Stürmen, Trinkwassermangel und sich vollsaugenden Balsastämme zu tun. Das forderte ihnen physisch und psychisch alles ab.

3. Bestehendes hinterfragen. Hinter den Horizont schauen.

Heyerdahl sah die Meere nicht als Hindernis, die es zu bewältigen gilt. Für ihn waren es Wege, Verbindungen, auf denen Menschen schon vor 1.500 Jahren nach Polynesien segelten. Für Heyerdahl sind im Meer Kräfte am Werk, die sich nicht gegen etwas stellen, sondern vor allem beflügeln, antreiben und verstärken. Vielleicht sogar ein Floss? Damit hat er allein etwas gesehen, was außer ihm wohl niemand gesehen hat. Oder nicht wollten, konnten, durften. Und wenn man schon etwas neu denkt, dann kann man auch gleich groß und weit denken, bis hinter den Horizont. Mit dem Floss über den Pazifik? Why not? Das ist es, was einen Pionier, einen Entdecker ausmacht: Weitsicht.

4. Angst überwinden

Als Kind stürzte Heyerdahl im Winter ins eisige Wasser und wäre noch ein weiteres Mal beinahe ertrunken. Seine Angst war so stark, dass er sich weigerte, als Jugendlicher Schwimmen zu lernen. Später, als Erwachsener auf Tahiti, fiel er in einen reißenden Fluss und musste um sein Leben kämpfen. Das alles dürfte mehr als genug Material für ein handfestes Trauma sein. Trotzdem bestieg Heyerdahl sein Floss und war über Monate bis zum Horizont umringt von seinem Angstauslöser Nummer eins: Wasser! Das  muss man sich mal vorstellen! Ich glaube, diese Leistung Heyerdahls ist noch nicht ausreichend gewürdigt worden.

Für Hafdan Tangen vom Osloer Kon-Tiki Museum war Heyerdahl der erste norwegische Hippie. In der Geschichte der Seefahrt zählt die Kon-Tiki- Expedition zu einer der bemerkenswertesten Leistungen. Und Heyerdahls Kernbotschaft an alle Menschen mit Ambitionen ist: Vertraue dir selbst.

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