Lerne oder stirb: Wie das Brüllen einer Löwin zum schockierenden Weckruf wurde

Transkript

Es ist der dritte Tag (einer Wanderung in Südafrikas Busch), gegen 9 Uhr morgens.

Eine Löwin erscheint in unserem Blickfeld. Sie ist etwa 25 Meter entfernt.

Langsam dreht sie ihren Kopf zu uns.

Und dann macht sie etwas, das ich nie im Leben vergessen werde: Sie brüllt!

Sie brüllt so laut, dass ich mir fast in die Hose mache.

Mein Herz beginnt zu hämmern. Ich höre den Herzschlag in meinen Ohren.

Ich habe furchtbare Angst. Sie könnte in vier Sekunden hier sein.

Doch dann dreht sie ihren Kopf weg, geht weiter … und verschwindet.

Das war einer der furchterregendsten Momente in meinem Leben.

Warum?

Weil ich eine völlig falsche Vorstellung von der Situation hatte!

Ich wusste … nichts!

Ich wusste nicht, dass die Löwin nicht auf der Jagd ist.

Ich wusste nicht, dass sie nur das Terrain erkundet.

Ich wusste nicht, dass ihr ein Löwenrudel folgt, etwa 300, 400 Meter weiter hinten.

Nichtwissen schürt Angst.

Ich wusste auch nicht, wie ich mich im Falle eines Löwenangriffs verhalten sollte.

Dann lerne ich: Wenn ein Löwe dich angreift, rennst du nicht weg. Niemals!

Wenn du wegläufst, zeigst du dich als Fluchttier, und dann weiß der Löwe: „Ah, das ist ein leckeres Mittagessen.“

Du musst an Ort und Stelle bleiben – notfalls machst du dir in die Hose – und du musst deinen Platz halten. Schrei den Löwen an. Gib ihm Raum, um abzudrehen.

So hab‘ ich verstanden: Lerne oder stirb!

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