Im Phong Nha Ke Bang National Park kurz nach einem heftigen Regenschauer.
Auf dem Weg in die Hang En Höhle passieren wir das einzige Dorf Ban Doong - mit gerade einmal 35-40 Einwohnern. Ich lächele dieses Mädchen an und zeige auf meine Kamera. Sie lächelt zurück und nickt.
Unser erstes Nachtlager - vom Eingang der Hang En Cave aus gesehen. Das, was wie kleine Farbpunkte anmutet, sind unsere Ein- und Zweimannzelte. Zum weiteren Größenvergleich: Auf dem grünen Absatz etwas links von der Mitte steht ein Expeditions-Assistent.
Hang En Cave: Im See vor dem gewaltigen Boulderhaufen spiegeln sich drei Lichter, in dessen Schein man unsere drei Beleuchter als schwarze Umrisse erkennen kann.
Erster Tag der fünftägigen Expedition durch die größte Höhle der Welt: die Son Doong Cave in Vietnam. Auf dem Weg dorthin durchqueren wir die schon riesig anmutende Hang En Höhle und nächtigen in der Nähe des Eingangs.
Der riesige Ausgang der Hang En Cave. Etwas oberhalb links vom Mann auf dem Felsen im Vordergrund erkennt man den winzig erscheinenden Höhlenforscher Ian 'Watto' Watson im ausgetrockneten Flussbett.
Blick zurück zum 400 Meter entfernt gelegenen Eingang der Son Doong Höhle, durch den das Tageslicht Wolkenschwaden beleuchtet. Dort haben wir uns 80 Meter tief in die Höhle abgeseilt.
Einer der seltenen Augenblicke, in denen ich die Kamera mal nicht trage. Ich habe sie eben gerade dem vor mit gehenden Träger gegeben, weil sie sonst wohl gegen die Felsen geschrammt wäre. Und der Träger macht natürlich gleich ein Bild. Übrigens: Die Handschuhe schützen übrigens vor den scharfen Steinen.
Der britische Höhlenforscher Ian 'Watto' Watson vor einem der riesigen Stalagmiten der Son Doong Cave.
Die Son Doong Cave überrascht immer wieder mit schier unfassbaren Dimensionen. Unser Assistent, der auf einem Felsen die Decke anleuchtet, ist gerade noch als schwarzer Strich zu erkennen. Unglaublich auch, dass diese atemberaubend große wie schöne Höhle erst 2010 vollständig erforscht und vermessen wurde. Riesige Bereiche des Phong Nha Ke Bang Nationalparks sind noch nie von Menschen betreten worden. Was für eine verlockende terra incognita für mein Entdeckerherz!
Äußerst selten und sehr faszinierend: Höhlenperlen in der Son Doong Cave, Vietnam. Höhlenperlen sind so etwas wie 'rollende Stalagmiten': Sie bilden sich durch Wassertropfen, die von der Decke in eine Vertiefung fallen und Aragonitkristalle um einen zunächst winzigen Kern kleben. In der Vertiefung bewegt sich die Perle und wächst mit jedem Tropfen - über viele Jahrtausende. Meist werden Höhlenperlen nicht größer als Vogeleier, in der Son Doong Cave haben sie oft die Größe von Tennisbällen.
Son Doong Cave, Vietnam: Blick auf Camp 1, unser Nachtlager. Im Vordergrund leuchtet ein Begleiter in Richtung einer Wolkenschwade. Im Hintergrund fällt der Lichtschein von der Öffnung der Doline 300 Meter tief auf den Boden. Dolinen sind natürliche Schächte, die durch Einsturz der Höhlendecke entstehen.
Die größte Höhlenpassage der Son Doong ist 5 Kilometer lang, 145 Meter breit und 200 Meter hoch. Allein hier würde das Empire State Building 139mal hineinpassen. Dennoch, es gibt auch engere Stellen wie diese hier.
Hier stehe ich in der zweiten Doline der Höhle und blicke verloren bis zum 200 Meter über mir liegenden Rand.
Blick zurück in die erste Doline. Auf der Erhöhung in der Doline in der Bildmitte steht ein Träger und leuchtet in unsere Richtung.
Eine Höhlenexpedition geht auf die Knochen. Am Ende des Tages lockern sich Khanh, Watto, Anette und Luong ihre Schultermuskeln mit Hilfe ihrer bewährten 'Massagekette'.
Drei von uns klettern mit eingeschalteten Stirnlampen etwa 80 Meter hoch zur zweiten Doline. Auf dem Grund der zweiten Doline hat sich im Laufe der Jahrtausende ein eigenes Ökosystem mit Höhlendschungel gebildet. Von hier aus sind sogar die Bäume zu erkennen.
Etwas ganz Besonderes in der Son Doong Höhle sind die beiden Dschungel auf den Böden der riesigen Schächte, der sogenannten Dolinen. Ein Düngercocktail aus hoher Luftfeuchtigkeit, Fledermauskot und Tageslicht hat hier ein eigenes Ökosystem mit dichten Büschen und hohen Bäumen sprießen lassen.
Nur mit sehr starken 32.000 Ansi Lumen LEDs lassen sich die gigantischen Kammern der Son Doong ausreichend beleuchten.
Von meinem Standpunkt blicke ich 600 Meter weit bis zum Ende der Son Doong Höhle. Etwa 30 Meter oberhalb der Boote erkennt man einen weißen Schleier: Wolken! Die Höhle verfügt über ein eigenes Klima! Immer wieder marschieren wir durch plötzlich auftauchende 'Dampfbäder', die sich dann als Wolken entpuppen. Am Höhlenende müsste man noch die 200 Meter hohe, sehr rutschige 'Große Mauer von Vietnam' überwinden und sich dann durch knietiefen Schlamm quälen, um zum Hinterausgang der Höhle zu gelangen. Da das definitiv zu gefährlich und kräfteraubend ist, paddeln meine 'Cavemates' und ich mit Booten über den See, bevor wir uns auf den Eineinhalb-Tagesmarsch zurück zum Eingang machen.
Die Expeditionsteinehmer auf dem Weg zurück durch die zweite Doline.
Die Son Doong Höhlenbegehung ist nichts für Unsportliche oder Ängstliche. Immer wieder müssen wir uns anseilen, abseilen oder Flüsse durchqueren, in denen wir bis zur Brust einsinken.
Blick durch den Mittelraum der Hang En Cave. Hier mischt sich das Licht unserer Höhlenlampen mit dem Tageslicht, welches durch den Ausgang der Höhle hereinströmt. Schon die Hang En ist riesig: Oben auf dem Schottenhaufen erkennt beim genauen Hinsehen das grüne Trikot eines Expeditionsmitglieds vor einem dunklen Quadrat im Hintergrund.
Über 5.500 Insekten und 140 Säugetierarten leben im Phong Nha Ke Bang Nationalpark - viele davon nur hier.
Reis- und Gemüseanbaufelder bei Phong Nha. Die Region gehört zu den schnell wachsenden Touristendestinationen Südostasiens. Das liegt unter anderem an den leicht zugänglichen und prächtigen Schauhöhlen Phong Nha Cave und Paradise Cave. Bis heute hat man in der Umgebung über 230 Höhlen entdeckt und vermessen. Viele weitere werden noch in den abseits gelegenen Arealen des Nationalparks vermutet.
Bei Phong Nha, Vietnam. Außerhalb des Nationalparks werden die wenigen Flächen zwischen den schroffen dichtbewachsenen Karstfelsen für den Anbau von Reis und Gemüse genutzt.
Dinh Lau, geb. 1955, gehört zur ethnischen Minderheit der Aram, die in Vietnam nur noch knapp 200 Mitglieder umfasst. Hier baut er gerade flaschenähnliche Aal-Reusen aus Bambus. Nach Gründung des Nationalparks siedelte man sein gesamtes Dorf an den Rand des Parks. Eine fragwürdiges Projekt, da es den Aram untersagt ist, für ihren Lebensunterhalt in ihrem ursprünglichen Lebensraum im Park zu jagen oder sammeln. Heute sind sie in hohem Maße von staatlichen Subventionen abhängig.
Tief im Nationalparks Phong Nha Ke Bang: An viele Stellen ist noch nie ein Mensch vorgedrungen, vor allem dort, wo es keine natürlichen Wasservorkommen gibt. Unvorstellbar, aber hier gibt es sie noch: Weiße Flecken auf der Weltkarte!
Phong Nha Ke Bang Nationalpark: Wolkenschwaden fließen durch die Baumkronen - ein wunderschönes Naturschauspiel.
Endloses Grün im Phong Nha Ke Bang Nationalpark - und endlich mal Lichtglück. In zwei Wochen Vietnam hatte ich nur 4 (!) Sonnenstunden.
Phong Nha Ke Bang Nationalpark. In den zwei Wochen, die ich hier fotografiere, komme ich auf knapp vier Sonnenstunden. Kurz vor Sonnenuntergang ist dies einer der sehr seltenen klaren Augenblicke, die einen Weitblick über den Park erlauben.
Eine Marktfrau in Phong Nha treibt ihr Späßchen mit mir.